Kategorien
Blog

Interview mit Erzengel Jophiel

Stellen wir uns vor, wir könnten einen Dialog mit diesem Engel führen. Vermutlich würde er uns auf die eklatanten Missstände in unserer Zeit hinweisen.

Im Judentum nimmt Erzengel Jophiel eine prominentere Stellung ein als im Christentum. Sein hebräischer Name, „Gottes Wahrheit“ oder „Gottes Schönheit“, deutet auf seine Hauptaufgaben hin. Diese bestehen darin, unser Leben durch Weisheit, Kunst, Schönheit und Bildung zu bereichern. Zudem unterstützt er uns dabei, komplexe Herausforderungen zu meistern und eingefahrene Strukturen zu durchbrechen. Die jüdische Überlieferung besagt, dass Jophiel derjenige war, der Adam und Eva aus dem Garten Eden begleitete. Seit diesem Ereignis hat er sich der Aufgabe verschrieben, die Menschheit zu läutern und sie eines Tages zurück in den Garten Eden zu führen. Würden wir Jophiel heute nach seiner Perspektive auf aktuelle Herausforderungen fragen: Wie würde seine Antwort wohl aussehen?

Eine Ihrer Aufgaben ist die Förderung der Kultur. Wie beurteilen Sie die aktuelle Kunstszene und ihre Entwicklung?

Es wird oft gesagt, dass jede Epoche ihre eigene Kunst sowie die entsprechende Freiheit für diese Kunst haben sollte. Bedauerlicherweise sind die wahren Werte von Ästhetik und Erhabenheit heutzutage in der Kunst verloren gegangen. Die gegenwärtige Zeit ist stark auf das Hier und Jetzt fokussiert, was den Blick für Transzendenz und deren tiefere Bedeutung vernebelt. Bereits im vergangenen Jahrhundert begann eine kulturelle Umwälzung in der Kunstwelt. Strömungen wie Surrealismus, Fluxus und Dadaismus zielten darauf ab, bestehende Strukturen zu bezweifeln und zu zerstören – jedoch mit überschaubarem Erfolg. Heute scheint die Kunstwelt in Resignation versunken zu sein. Die bildende Kunst zeigt kaum noch tiefergehende Themen und Ausdruckskraft. Auch das Theater hat sich von gesellschaftlichen und politischen Fragen abgewendet und bietet meist nur noch seichte Unterhaltung.

Was würden Sie als die eigentliche Aufgabe von Kunst und Kultur bezeichnen?

Der primäre Zweck erbaulicher Kunst ist es, zum Nachdenken anzuregen und die Menschen wachzurütteln. Die Kunst als solche kann die Welt nicht direkt verändern, aber sie kann als Spiegel der Zeit dienen und Momente der Erkenntnis fördern. Es gibt Künstler, die glauben fälschlicherweise, sie könnten die Welt verbessern oder den Planeten gar retten. Doch kein Künstler hat jemals eine solche Herkulesaufgabe zustande gebracht. Ob Musiker, Maler, Schriftsteller oder Schauspieler: Sie können lediglich den Prozess des Nachdenkens und der Einsicht unterstützen. Die Menschheit hat das Interesse an der Kunst verloren. Das liegt daran, dass die aktuelle gesellschaftliche Lage instabil ist und das System immer undurchsichtiger wird.

Sie wollen die Menschen ins Paradies zurückführen. Bedeutet das, dass wir den Garten Eden wiedersehen oder das Paradies auf Erden erschaffen sollen?

Ein irdisches Paradies ist zurzeit in weite Ferne gerückt – besonders in der westlichen Welt. Die Menschen haben den Sinn des Lebens völlig vergessen. Sie haben aufgehört, eigenständige Gedanken zu entwickeln, und folgen meist nur den Massen. Sie verehren Persönlichkeiten, die sie niemals persönlich treffen werden, und lassen sich von bizarren News im Internet faszinieren. Ihr echtes Selbst bleibt ihnen fremd. Das Leben vieler Menschen ist durchgeplant – und so unterscheiden sie sich auch nicht von Ihresgleichen. Obwohl sie intellektuell fähig sind, berufliche Höchstleistungen zu erbringen, fehlt ihnen die Weisheit, über den tieferen Sinn ihrer Handlungen nachzudenken. Sie entdecken die Welt durch Bücher, Fernseher und das Internet und folgen täglich denselben Routinen, um die Erwartungen anderer zu erfüllen. Jeder Tag könnte ein großartiges Abenteuer sein! Stattdessen erfüllen die meisten Menschen monotone Pflichten und sind für eine Elite tätig, die bereits die Kontrolle über die Erde hat.

Arbeiten wir wirklich nur für die angesprochene Elite oder doch für unseren Lebensunterhalt?

Überlegt doch einmal! Ihr seid das Benzin, welches den gesellschaftlichen Motor am Laufen hält. Ihr errichtet ihre Bauten, bedient ihre Gerätschaften und schlagt sogar ihre Kriege. Den Eliten geht es nicht primär um Geld, sondern um Macht. Geld ist lediglich ein Instrument der Kontrolle. Ihr Menschen seid der wertvollste Rohstoff – und nicht etwa Gold oder andere Ressourcen. Ihr seid darauf programmiert, nach deren Regeln zu spielen. Die Eliten geben euch Geld – und im Gegenzug überlasst ihr ihnen die Welt. Über eine Milliarde Menschen muss hungern, obwohl es ausreichend Lebensmittel für sie alle gäbe.

Was können wir Normalsterbilche gegen diese Ungerechtigkeit in der Verteilung des Reichtums tun?

Es scheint ja fast so, als wolle niemand wirklich etwas ändern. Ihr glaubt, es gehe euch heutzutage so gut wie nie zuvor. Doch machen euch eure schicken Häuser, allradgetriebenen Autos und anderen Luxusgüter wirklich glücklich? Auf der Suche nach wahrem Glück stellt ihr die verrücktesten Dinge an, statt dieses in euch selbst zu finden. Ihr wurdet gelehrt, dass alles – inklusive des Glücks – für Geld erhältlich ist. Alles wird zur Ware und zu einem Handelsgut. Diese Geisteshaltung zerstört das Leben auf diese Planeten. Jährlich sterben unzählige Tierarten aus und sauberes Wasser wird zunehmend knapp. Wälder fallen Fabriken zum Opfer, welche die Umwelt verschmutzen. Erst, wenn Luft und Wasser komplett unbrauchbar geworden sind, werdet ihr erkennen, dass Geld allein nutzlos ist.

Können Sie uns abschließend einen Rat geben, wie wir eventuell eine andere Richtung einschlagen könnten?

Die Welt steht vor dem Abgrund. Die Annahme, ein weiterer Weltkrieg wäre unmöglich, wird leider zunehmend zweifelhaft. In künftigen Konflikten wird es allerdings keine Gewinner geben. Ihr steht an einem Wendepunkt, doch ihr könnt die Weichen noch in die richtige Richtung stellen, wenn ihr rechtzeitig umdenkt! Es ist essenziell, dass ihr Menschen begreift, was euch die Eliten vorgaukeln. Bereits die Ureinwohner Nordamerikas wussten: Jeder Mensch muss seine wahre Bestimmung finden und seine Fähigkeiten erweitern. Nur so kann er in Eintracht mit der Natur und seinen persönlichen Möglichkeiten ein harmonisches Leben führen. Diese Weisheit sollte sich jeder Mensch hinter die Ohren schreiben!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert